Unter dem Schloss in Dußlingen befindet sich ein tiefer, dunkler Keller. Ein unterirdischer Gang soll von hier aus bis nach Kreßbach begehbar gewesen sein. Den Eingang sieht man heute noch. Sicherlich endete der Ausgang aber im Brühl, wenn überhaupt solch einer bestanden hat, und war eine Nordpforte für die Bewohner des Schlosses in bösen Zeiten.
Später als das Schloss nicht mehr in Besitz adeliger Herren war, lagerten die Bauern ihren Most in dem kühlen Gewölbe. Wenn nun die Frauen oder die Kinder von dem Most einen Krug voll holen sollten, fürchteten sie sich vor dem „ Grea-Deiffele“, einer schwarzen Teufelsgestalt mit grünen Schuhen. Er erschreckte die ahnungslosen Mostholer derart, dass sie an Leib und Seele zitterten.
Einmal wurde ein Bürger im Ortsarrest, der sich ebenfalls im Schloss befand eingesperrt, weil er die nächtliche Ruhe seiner Mitbürger öfters gestört hatte. In der Nacht setzte ihm das „ Grea-Deiffele“ so zu, dass er von diesem Tag an abends früher und ruhiger vom Gasthaus heimging.
Doch das war noch nicht jeder Streich des „ Grea-Deiffele“
Die Gewanne Fehrlesweiler und Daudilge sind allen Dußlingern bekannt. Sie liegen zwischen dem Dorf und dem Eckhof. Wie der Name sagt, soll sich dort ein Weiler befunden haben, zu dem eine Kapelle gehörte, die der St. Ottilie geweiht war. Außerdem Namen ist von dieser menschlichen Ansiedlung nichts mehr erhalten.
Das „Grea-Deiffele“ hat auf der Jagt eine Hirschkuh verfolgt, die sich in ihrer Not in die offen stehende Kapelle der heiligen Ottilie flüchtete. Unter dem Bild Mutter Gottes, vor dem Altar, hat der teuflische Nimrod das edle Tier mit einem Spieß durchbohrt. Der Herrgott hat für diesen Frevel ein fürchterliches Gewitter über das Land brausen lassen. Ein Blitzstrahl hat den grünen Teufel erschlagen und die Kapelle mitsamt dem Weiler in Brand gesteckt. Bald wuchs Gestrüpp über die verkohlten Ruinen.
Nun hat sich der Freundeskreis des „Grea-Deiffele“ entschlossen einen Narrenverein mit dem Namen Original Narrenzunft Dußlingen e.V. „Grea-Deiffele“ zu gründen, um an den grünen Teufel zu gedenken und seine Streiche weiterzuführen.